
es gab sie schon in der Antike –
Pfefferkuchen mit Honig + Gewürzen
Ägyptische Grabbeigaben bezeugen, dass bereits in der Antike Honigkuchen gebacken wurden, die als Vorläufer des Pfefferkuchens nicht nur dem Verzehr dienten, sondern auch als Talisman bei kriegerischen Auseinandersetzungen unterstützten. Schriftlich ist die Herstellung kleiner gewürzter Honigkuchen aus der Zeit um 350 v. Chr. belegt. Das römische „panus mellitus“ war ein honigbestrichener und anschließend gebackener Kuchen.
Die Lebkuchenherstellung erlebte überall dort einen Aufschwung, wo aufgrund günstiger Klima- und Bodenverhältnisse die Bienenzucht genug Honig abwarf und die Anbindung an Handelsstraßen für ausreichende Gewürzlieferungen aus dem Orient sorgte. Da Zucker im Mittelalter ein Luxusgut war, wurde für die Pfefferkuchenherstellung Honig als Süßstoff verwendet. Ab dem 12. Jahrhundert erfolgte die Lebkuchenherstellung durch eigene Zünfte. Der von “Lebküchnern”, “Lebzeltern” und in Klöstern gebackene Lebkuchen galt als verdauungsfördernd und heilend und genoss Beliebtheit vor allem in der Fastenzeit, aber auch zu anderen Anlässen. Das Gewürzmittel Nelke wurde wegen seiner schmerzstillenden, krampflösenden und beruhigenden Wirkung eingesetzt, während Zimt als kreislaufanregend und verdauungsfördernd geschätzt war. Ferner fanden Muskat, schwarzer Pfeffer, Koriander, Kardomom und Anis Eingang in die Rezepturen.
Quelle: Georg Gräfe, Pulsnitz